Die wichtigsten Kinderrechte


Es ist ganz egal, ob sie Junge oder Mädchen sind, egal, aus welchem Land die stammen, zu welcher Religion sie gehören, welche Hautfarbe sie haben, welche Sprache sie sprechen. Es ist völlig egal, ob sie behindert oder gesund sind, egal, was ihre Eltern tun, ob sie arm oder reich sind. Alle Kinder dieser Erde sind gleich und haben die gleichen Rechte. Und keines von ihnen darf aufgrund seines Geschlechtes, seiner Herkunft, seiner Hautfarbe oder aus irgendwelchen anderen Gründen benachteiligt werden. So steht es in der Kinderrechts-Konvention und gilt für alle Länder, die diesen Vertrag zugestimmt haben. Wenn also ein Mädchen aufgrund seines Geschlechtes zum Beispiel nicht Fußball spielen darf, dann ist das „Diskriminierung“ (Benachteiligung) und verboten.
Wenn Regierungen, Ämter, Behörden, Gerichte, Schulämter oder Jugendämter eine Entscheidung treffen, müssen sie zuerst an das Wohl der Kinder denken, denn Kinder haben Vorrang. Wenn also zum Beispiel neue Häuser, neue Straßen oder ein neuer Spielplatz gebaut werden sollen, muss man bei der Planung auf die Bedürfnisse der Kinder Rücksicht nehmen.
Kinder haben das Recht, dass sich jemand um sie kümmert und dafür sorgt, dass sie allesbekommen, was sie brauchen, um gesund und glücklich zu leben. Für ein Kind sorgen heißt: ihm gutes Essen geben, bei Krankheit mit ihm zu einem Arzt gehen, es zu Hause pflegen, sich mit dem Kind um seine Hausaufgaben kümmern, für die Einhaltung der Rechte sorgen. Aber Fürsorge bedeutet nicht nur, dass die Grundbedürfnisse der Kinder gestillt werden, sondern auch eine alltägliche, liebevolle Zuwendung und die Sorge um ihr geistiges und seelisches Wohlergehen. Es bedeutet aber auch, Zeit mit ihnen zu verbringen, ein bisschen Aufmerksamkeit zu schenken oder auch mehr Zeit zum Kuscheln zu haben. Leider übersehen Erwachsene hin und wieder, was Kinder wirklich brauchen.

Deshalb dürfen alle Kinder ihre Meinung auch frei sagen. Manchmal gibt es aber Dinge, über die Erwachsene anders denken als die Kinder. Doch auch dann sollten die Erwachsenen sich die Meinung der Kinder anhören. Viele Dinge auf der Welt sind für Kinder sehr wichtig: der Bau eines Spielplatzes, die Risiken und Gefahren im Straßenverkehr, die Trennung der Eltern und noch vieles mehr. Deshalb müssen die Kinder von den Behörden, Ämtern und Gerichten angehört werden, wenn es sich um Dinge handelt, die sie betreffen und die für sie wichtig sind.
Alle Kinder haben das Recht, sich mit anderen Kindern zu treffen. Sie dürfen sich mit anderen Kindern zusammentun, um zum Beispiel gegen etwas zu protestieren, das ihrer Meinung  nach nicht richtig ist. Doch es ist wichtig, dass die Kinder dadurch nicht bestehende Gesetze verletzen. Das bedeutet: Randalieren ist verboten!
Jedem Kind steht das Recht auf ein Privatleben zu! Kinder dürfen Geheimnisse haben. Niemand darf in den Tagebüchern oder Briefen eines Kindes einfach herumschnüffeln. Niemand darf Kinder zwingen, von ihren Träumen oder Gedanken zu erzählen wenn sie das nicht möchten. Allerdings gibt es Situationen, in denen sich Eltern einmischen dürfen und auch manchmal müssen. Denn sie haben auch die Aufgabe, ihre Kinder zu erziehen.
Kinder sind nicht so stark wie Erwachsene und können sich nicht so gut wehren, wenn ihnen ein Unrecht angetan wird. Deshalb dürfen Eltern, Erzieher und Erwachsene nicht zulassen, dass Kinder geschlagen, eingesperrte oder misshandelt werden. Bis vor ein paar Jahren war man sich in Deutschland noch nicht einig darüber, ob dies auch für Eltern gelten soll, die ihr Kind wegen eines Fehlverhaltens bestrafen wollen. So war eine Ohrfeige als Mittel der Erziehung nicht verboten. Im Jahr 2000 hat der Bundestag dies geändert. Er hat in das Erziehungsrecht geschrieben: „Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung.“ Anschreien, Bedrohungen und Beleidigungen sind auch Formen von Gewalt!
In ihrer Freizeit sollen Kinder das tun können, worauf sie Lust haben. Jedes Kind hat ein Recht auf Ruhe und Freizeit sowie ein Recht auf Spiel und Beteiligung am kulturellen und künstlerischen Leben. Viele Erwachsene haben mit der Zeit vergessen, was das heißt, Kind zu sein. Diese Erwachsenen glauben oft, das Kinderspiele Zeitverschwendung sind. Das stimmt aber nicht ! Spielen ist für Kinder wichtig!
Alle Kinder haben das Recht, ohne Not heranzuwachsen! Kinder brauchen viel Lieben und Zuneigung, damit sie sich gut entwickeln. Jedes Kind hat ein Recht auf Essen, Trinken, Kleider und Wohnung. Normalerweise bezahlen die Eltern dem Kind Essen, Wohnung, Schulsachen und Kleidung. Doch manche Eltern verdienen zu wenig Geld, um für ihre Kinder sorgen zu können, dann soll der Staat den Eltern zusätzlich helfen. Väter oder Mütter, die nicht mit ihren Kindern zusammenleben, müssen sich an den Kosten für das Kind beteiligen. Wenn sich en Vater oder eine Mutter weigert, für das Kind zu sorgen, kann der Staat sie dazu zwingen.
Alle Kinder haben das Recht, aber auch die Pflicht, die schule regelmäßig zu besuchen. Sie sollen das Rechnen, Lesen und schrieben und vieles mehr erlernen können, damit sie später die Chance auf einen Beruf haben. Dazu gehört aber auch, dass sie alle notwendigen Materialeien, wie Schulbücher, Schreibhefte, Schreibutensilien und Weiteres zur Verfügung gestellt bekommen. Kin Kind darf in der Bildung benachteiligt werden, nur weil es das Kind armer Eltern ist.
Kinder dürfen nicht ausgebeutet und ausgenutzt werden. Doch Kinder können zum Beispiel zu Hause oder auf dem Feld arbeiten beziehungsweise mithelfen. Das darf aber nicht beliebig ausgenutzt werden. Da gibt es Grenzen. In vielen armen Ländern kommt es aber immer wieder vor, dass Kinder den ganzen Tag schwer arbeiten müssen. Sie müssen Geld verdienen, damit ihre Familien überleben können. Diese Kinder haben weder Zeit zum Spielen noch Zeit zum Lernen. Die Staaten verpflichten sich, dafür zu sorgen, dass die Kinder nicht ausgebeutet und ausgenutzt werden. Niemand darf sich an der billigen Arbeit von Kindern bereichern!
Erwachsene dürfen die Schwäche und das Vertrauen der Kinder nicht zu ihrem Vorteil ausnutzen. Niemand hat das Recht, ein Kind gegen seinen Willen zu berühren. Kinder dürfen nicht sexuell missbraucht werden. Alle Kinder müssen vor sexueller Gewalt geschützt werden. Kinder, die trotzdem Opfer wurden, haben das Recht auf Hilfe. Auch, wenn es sich bei dem Täter um jemanden aus der Familie oder dem Bekanntenkreis handelt, was leider sehr oft vorkommt.