Wie geht gute Beteiligung?

Die Kinderrechte sind seit einunddreißig Jahren in der UN Kinderrechtskonvention kodifiziert. Diesen Geburtstag feiern wir in diesem Jahr, dem hessischen Jahr der Kinder- und Jugendrechte. Aber wie sieht es um die Umsetzung der Kinderrechte in der Praxis aus? Das Kinder- und Jugendparlament hat sich im Juli 2021 auf seinem Fachtag „Wie geht gute Beteiligung?“ ganz konkret mit folgender Frage auseinandergesetzt: „Was brauchen wir Kinder und Jugendliche in der Stadt Offenbach, um unser Recht auf Beteiligung bei der Planung von Freiflächen in der Stadt Offenbach tatsächlich nutzen zu können?“ Auf der Kinder- und Jugendfarm haben ca. 25 Mitglieder des Kinder- und Jugendparlaments mit ihren Gästen aus dem Referat Stadtgestaltung Stadtgrün des Stadtplanungsamtes und dem Stadtverordnetenvorsteher und Schirmherrn des KJP die verschiedenen Perspektiven diskutiert und sich auf Kriterien guter Beteiligung geeinigt.

Wir haben darüber diskutiert, wie wir uns Beteiligung vorstellen und begonnen, einen transparenten und verbindlichen Fahrplan für unsere Beteiligung bei der Gestaltung von Spiel-, Bolz- und Begegnungsflächen zu vereinbaren. Unser Ziel ist es, dass wir vor Beginn der Planungen einbezogen und kontinuierlich beteiligt werden. Verschiedene Phasen der Mitgestaltung und Mitbestimmung haben wir während des Fachtags erarbeitet und wollen in Zukunft vom Moment der allerersten Ideensammlung, über die Vorentwürfe, den Beschluss, während des Bauprozesses in Form einer Mitmachbaustelle bis zur Einweihung des fertigen Spielplatzes mit dabei sein.

BETEILIGUNG IST VORAUSSETZUNGSREICH:

  • sie muss auf Augenhöhe stattfinden
  • sie muss zugänglich sein, z.B. durch eine kinder- bzw. jugendgerechte Sprache oder durch Pläne, die für Kinder und Jugendliche verständlich sind,
  • die Planungs- und Umsetzungsphasen müssen transparent sein,
  • der Entscheidungsspielraum für die Mitsprache der Kinder muss von Beginn an definiert und kommuniziert werden
  • die Inputs müssen gehört und ernstgenommen werden,
  • die eingebrachten Ideen müssen geprüft und in die Umsetzung nach Möglichkeit einbezogen werden.

Werden diese Kriterien nicht erfüllt, dann driftet das Beteiligungsvorhaben schnell zu einer sogenannten Alibipartizipation ab.

Der Tag hat ziemlich viel Spaß gemacht. Hanna: „Ich finde es gut, dass die Kinder und Jugendlichen so gut miteinander kooperiert haben und super Ergebnisse erarbeitet haben.“ Jüngere aus der Kinderfraktion haben ziemlich klare Forderungen formuliert, das hat mir gut gefallen. (Aliyah)

Bleibt abzuwarten, ob unsere Möglichkeiten mitzuentscheiden in Zukunft tatsächlich größer werden.